Feuerwehr-Mehrzweckboot der Berufsfeuerwehr Potsdam
Boote für die Feuerwehr sind in der DIN 14961 beschrieben. Man unterscheidet
- aufblasbare Boote,
- Halbstarre Boote und
- Festkörperboote.
Am gebräuchlichsten sind bei der Feuerwehr Schlauchboote. Sie müssen mindestens
über vier voneinander getrennte und ungefähr gleich große Kammern verfügen.
Der Bootskörper darf bei einseitiger Belastung von 10 Kilogramm nicht knicken.
S-RTB
Das kleinste Boot ist das Schnell-Einsatzboot (SEB) oder Schnell-Rettungsboot (S-RTB).
RTB 1
Es folgt das Rettungsboot 1 (RTB 1), dass vier Personen bei einer Traglast von
500 Kilogramm Platz bieten. Es ist vornehmlich für den Einsatz auf stehenden
Gewässern vorgesehen. Es kann mit einem Motor ausgerüstet sein.
RTB 2
Das Rettungsboot 2 (RTB 2) muss mindesten sechs Personen bei einer Traglast
von 1000 Kilogramm Platz bieten. Seine Höchstgeschwindigkeit muss mindestens
30 Kilometer pro Stunde betragen. Es ist für den Rettungs- und Transporteinsatz
auf fließenden Gewässern vorgesehen.
MZB
Das Mehrzweckboot (MZB) sind sogenannte Halbgleiter. Sie können mit einer
Bugklappe ausgerüstet sein. Es muss mindesten sechs Personen bei einer Traglast
von 1500 Kilogramm Platz bieten. Seine Höchstgeschwindigkeit muss mindestens
30 Kilometer pro Stunde und schneller betragen. Seine Einsatzgebiete sind:
- Tier- und Menschenrettung,
- Bergung von Wasserleichen,
- Bergung von treibenden Gegenständen,
- Transport von Einsatzmitteln und Personen,
- Eindämmen und Aufnehmen wassergefährdender Stoffe,
- Ausbringen von Ölsperren;
- Brandbekämpfung und Niederschlagen von Dämpfen.
Am Rumpf des Bootes befindet sich ein fest installierter A-Sauganschluss.
Boote der Feuerwehr haben in dem wasserreichen Gebiet um Potsdam eine alte Tradition.
Die Berufsfeuerwehr Potsdam hat 2015 ein Mehrzweckboot in Dienst gestellt.
Es ist mit einer Tragkraftspritze ausgerüstet und so in der Lage Brände in Ufernähe
oder auf dem Wasser zu bekämpfen.
Das Boot wird von zwei Heckmotoren, die jeweils 115 PS leisten, angetrieben.
Die Berufsfeuerwehr Potsdam hat 2006 ein Mehrzweckboot in Dienst gestellt.
Das Boot ist sowohl für den Löscheinsatz als auch für die Rettung von Personen geeignet.
Es ist mit einer Tragkraftspritze ausgerüstet und so in der Lage Brände in Ufernähe
oder auf dem Wasser zu bekämpfen. Bei der Rettung von Menschen können bis zu
20 Personen aufgenommen werden.
Das Boot wird von zwei Heckmotoren, die jeweils 90 PS leisten, angetrieben.
Sie bringen das Boot auf eine maximale Geschwindigkeit von 80 Kilometer in der Stunde.
Der Benzinverbrauch liegt bei 15 Litern in der Stunde
Auslöser für die Anschaffung war ein Einsatz vor zwei Jahren. Damals trieb ein
brennendes Boot auf den Yachthafen an der Buchardi-Werft in der Kastanienallee
zu. Die Feuerwehr kam nicht richtig heran dafür aber in die Kritik.
Ein spezieller Feuerwehranhänger erlaubt auch Überlandtransporte,
zum Beispiel zu Binnenseen.
Die Kosten für das Feuerwehrboot belaufen sich auf 70 000 Euro,
17 000 Euro davon kosten allein die Motoren.
Die Freiwillige Feuerwehr Golm hat im Juni 2009 ein Rettungsboot in Dienst
gestellt. Es ist mit einem 40 PS starken Motor ausgestattet.
Ein Trailer erlaubt auch Überlandtransporte, zum Beispiel zu Binnenseen.
Die Kosten für das Rettungsboot belaufen sich auf 16 500 Euro.
Trailer mit Schlauchbooten sind bei der Berufsfeuerwehr und den freiwilligen Feuerwehren Grube, Sacrow sowie bei der Wasserwacht seit 1993 im Einsatz.
Von 1990 bis 1999 verfügte die Berufsfeuerwehr Potsdam über ein Feuerlöschboot. Es war davor von den Grenztruppen genutzt worden und wurde für Feuerwehrzwecke umgebaut.
In der DDR-Zeit wurden bei den Feuerwehren Rettungs- und Sicherungsboote eingesetzt. Es handelt sich um ein offenes Arbeitsboot in Einschalenbauweise aus glasfaserverstärktem Polyester.
Der Antrieb erfolgt über zwei Außenbordheckmotoren "Neptun 23" (23 PS).
Der Schwimmwagen BAW ist ein Sonderfahrzeug, das als Land- und
Wasserfahrzeug zur Brand- und Katastrophenbekämpfung, im Wasserrettungsdienst und zu
Hilfeleistungen eingesetzt wurde. Vorwiegend natürlich auf dem Wasser.
Seine Typenbezeichnung lautet ZIL 485 bzw SIL 485.
Video vom bereiften Amphibienwagen BAW -->
Das Fahrzeug kann den
größten Teil des Anfahrtsweges auf dem Lande zurücklegen und ist somit an Schnelligkeit
den Booten überlegen. Das Fahrzeug ist 9,50 Meter lang und 2,50 Meter breit sowie 2,80 Meter hoch.
Zum Bergen und Selbstbergen besitzt das Fahrzeug eine Seilwinde (60 Meter)
mit einem Zughaken. Die Zugkraft der Seilwinde beträgt 4,5 Tonnen die Nutzlast max. 2,5 Tonnen beim
Landtransport und 3,0 Tonnen im Wasser.
Ohne Zuladung können 25 Personen transportiert werden.
In der Feuerwache Potsdam war ein bereifter Amphibienwagen (BAW),
so die offzielle Bezeichnung,
der ab 1963 produziert wurde, von 1966 bis 1979 als Tauchergerätewagen eingesetzt.
Es gab insgesamt nur 4 dieser Fahrzeuge, die in Berlin (Fw-01),
Magdeburg (Fw-02) und Potsdam (FW 04) sowie in der
Feuerwehrschule Heyrothsberge (Fw-03) zum Einsatz kamen.
Grundlage für den SIL 485 ist das SIS 151- bzw. SIL 151-Fahrgestell.
SIS bedeutet Kombinat Sawod imeni Stalina; Werk namens Stalin.
Es wurde 1950 in Werk namens Lichatschow, ZIL oder (SIL) (Sawod imeni
Lichatschowa) umbenannt. Lichatschow war Direktor des Werkes.
Die Fahrzeuge wurden ab 1963 von der Armee übernommen und in der Feuerwehr-
Zentralwerkstatt Halle Trotha zum Sonderfahrzeug der Feuerwehr umgebaut.
Am Ufer der Leipziger Straße steht das Feuerlöschboot der Potsdamer
Feuerwehr. Im Hintergrund die Garnisonkirche. Das Boot wurde 1952/53
in der Potsdamer Werft Paul Engel komplettiert. ...