Feuerwehr Potsdam       Rüstwagen - Vomag

 

Rüstwagen RW   VOMAG Halbkettenfahrzeug



Rüstwagen Halbkettenfahrzeug Vomag von vorne

Dieses Fahrzeug mit dem vor 1956 gültigen schwarze KFZ-Kennzeichen mit weißer Schrift: "VP 01-4811" ist in der Literatur oft aufgeführt, da es zu den seltenen Fahrzeugen gehört, die in Luckenwalde vom Militärfahrzeug zu einem Feuerwehrfahrzeug umgebaut worden ist.

Es wurde von den Feuerwehrmännern "Jumbo" genannt.

Der Rüstwagen war bis 1964 in der Feuerwehr Potsdam eingesetzt.

Das Fahrzeug, das eigentlich gute Dienste leistete und seinen festen Platz im Fahrzeugpark der Potsdamer Feuerwehr hatten, musste außer Dienst gestellt werden, weil Ersatzteile nicht oder nur mit zu hohem finanziellen Aufwand zu beschaffen waren.

Der Rüstwagen auf einem Vomag-Fahrgestell, ein Halbketten- Fahrzeug hatte vorn normale Räder zum Lenken und hinten Ketten. Die Ketten bestanden aus Eisen und waren mit Hartgummiauflagen belegt und unterlagen sehr hohem Verschleiß. Eine Fabrik, die neue Belege anfertigen konnte, wurde nach langer Suche gefunden. Die Feuerwehr hätte allerdings 2000 Gummipolster abnehmen müssen. Dieses war natürlich uneffektiv und zu teuer und führte zur Aussonderung des kuriosen Fahrzeuges.

Als Ersatz wurde ein Gerätewagen GW 60 auf einem S 4000-1 Fahrgestell beschafft.

Rüstwagen Halbkettenfahrzeug Vomag Seitenansicht

Nach Angaben der Feuerwehr Potsdam ist 1941 das Baujahr dieses Rüstwagens, der auf einem Halbketten - Fahrgestell der Firma VOMAG im Jahr 1949 im VEB Feuerlöschgerätewerk Luckenwalde aufgebaut wurde. Der Motor der Firma Maybach leistete 125 PS.

Was sagt die weitere Literatur?
In "Ostdeutsche Feuerwehrfahrzeuge" von Frank-Hartmut Jäger, finden wir:  "... Rüstkraftwagen auf dem Halbkettenfahrzeug KMm8 (Kraus-Maffei-mittel-8-Tonnen) ein Sonder-Kfz der Wehrmacht von 1936, den Luckenwalde 1949 für die Feuerwehr Potsdam umbaute.".

Oder in "Fahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes seit 1900" von Werner Oswald und Manfred Gihl, lesen wir:
"... Aus dem Halbkettenfahrzeug (Sonder-Kfz 6) Büssing-NAG, Typ BN L7, von 1936 entstand 1949 im VEB Feuerlöschgerätewerk Luckenwalde ein geländegängiges Feuerwehrfahrzeug für die technische Hilfeleistung! 6-Zylinder-Ottomotor von Maybach, Leistung 100 PS bei 2800/min."

Schaut man sich die Fotos in den Büchern genau an, so sieht man Unterschiede, die darauf schlussfolgern lassen, dass es mehrere Fahrzeuge dieser Art gegeben haben muss. Die Abbildung in dem 2. genannten Buch zeigt ein Fahrzeug ohne Scheinwerfer, ohne Positionsleuchten, ohne Blaulicht und ohne großen Suchscheinwerfer aber mit "Hörnern", den kleinen Metallstäben am Kotflügel , die die Fahrzeugbreite anzeigen. Die Kotflügel waren rot. So sah das Potsdamer Fahrzeug nicht aus. Es hatte Blaulicht, Scheinwerfer und Positionsleuchten an den schwarzen Kotflügeln sowie einen großen Scheinwerfer an der rechten Seite.